21.02.2024 um 16:00 Uhr: Fachtag im Online Stream – Integriertes Handlungskonzept – Kinder und Jugendliche stärken


Mit dem hier verlinkten Flyer möchten wir Sie auf einen von der Landeshauptstadt Hannover organisierten Fachtag aufmerksam machen, der sich mit dem Thema „Integriertes Handlungskonzept – Kinder und Jugendliche stärken – Jugendgewalt verhindern“ beschäftigt.

Der Fachtag kann im Livestream unter https://youtube.com/live/izS0deBXl1I?feature=share verfolgt werden. (Eine Teilnahme im Rathaus ist persönlich eingeladenen Personen vorbehalten. )

Geplant ist ein Vortragsteil gefolgt von einer Podiumsdiskussion.

Als Vorträge sind von 16:00 bis 18:30 Uhr vorgesehen:

Prof. Dr. Thomas Bliesener

„Gewalt und Gewalterleben von Schülerinnen und Schülern – Befunde des Niedersachsen-Surveys des KFN zu Gewaltphänomenen und ihren Entwicklungen“

Der Vortrag informiert über aktuelle empirische Befunde zur Gewalt unter Schülerinnen und Schülern und deren Hintergründe. Insbesondere stellt er die Ergebnisse des jüngsten Niedersachsen-Surveys des KFN 2022 in den Jahrgangsstufen 7 und 9 vor und zieht Schlussfolgerungen für die Gewaltprävention in Schule und Gesellschaft.

Prof. Dr. Menno Baumann

Jugendgewalt geschieht nicht im luftleeren Raum. Sie ist kein individuelles Phänomen eines einzelnen Gewalttäters und erst recht keine bewusste Entscheidung in einem wie auch immer gearteten Abwägungsprozess. Sie spielt sich als Dynamik innerhalb und zwischen (Freundes- oder Stadtteil-) Gruppen ab, die in unterschiedlichen Schließungsgraden oft relativ synchronisiert agieren. Sie entfaltet sich innerhalb sozialer Räume mit ihren jeweiligen Strukturen und sie ist Teil der Bewältigung von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen durch jungen Menschen.

Im Beitrag werden anhand aktueller Forschungsprojekte zum Thema Jugendgewalt wesentliche Aspekte dargestellt, insbesondere die Interaktion zwischen Gruppenprozessen und Sozialraum (Stadtteil, Schule, öffentliche Orte). Ein solches Verständnis kann helfen, Interventionsstrategien passgenauer an aktuelle Dynamiken anzupassen und vernetzter zwischen den beteiligten gesellschaftlichen Instanzen zu handeln.

Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan

„Möglichkeiten und Grenzen der Prävention von Gewalt im Jugendalter“ – Insbesondere Jugendliche mit einer internationalen Familiengeschichte tauchen in den Gewaltstatistiken mit einer vermehrten Belastung auf. Dies wird häufig populistisch und politisch instrumentalisiert. Dabei wird selten die Frage gestellt, welchen besonderen Risiken diese Jugendlichen ihrerseits in ihrem Leben ausgesetzt sind, die eventuell in einer verstärkten Gewaltbelastung münden.

Im Vortrag soll deshalb auf drei besondere Aspekte hingewiesen werden. Welchen Herausforderungen, welchen Risiken sind Jugendliche mit internationaler Biografie in ihrem Leben ausgesetzt, die aus einer entwicklungspsychologischen Perspektive berücksichtigt werden müssten, um die Mehrbelastung angemessen zu verstehen? Darüber hinaus soll es darum gehen, eine Vielzahl von Intervention und Präventionsmöglichkeiten aufzuzeigen, die sowohl die individuelle Perspektive, die familiäre Perspektive, die Gemeindeperspektive sowie die gesellschaftliche Dimension von Gewalt in den Blick nimmt, um ein umfassenderes Verständnis des Gewalthandelns zu bekommen. Der Vortrag schließt mit einem Fokus auf zentrale Resilienz-Faktoren, die sowohl für Interventionsansätze als auch für die Prävention von Gewalt in pädagogisch-psychologischen Kontexten bedeutsam sind.

Wir freuen uns, wenn Sie an den Vorträgen und der Podiumsdiskussion via Livestream unter https://youtube.com/live/izS0deBXl1I?feature=share teilnehmen.

Aa ungefähr 18:30 Uhr startet die Posiumsdiskussion.